Das Lamm Gottes
Der Hintergrund...
Wenn wir verstehen möchten, was es bedeutet, dass Johannes der Täufer beim Anblick von Jesus sagt: "Siehe, das ist Gottes Lamm...!", dann müssen wir zuerst einmal den Hintergrund bzw. die Vorgeschichte kennen. Und zwar muss Gott uns einmal zeigen, wie er die Dinge sieht. Wir haben heute die Bibel, das Wort Gottes, die uns seinen Willen und Plan offenbart. Sie schenkt uns aber auch reinen Wein ein in Bezug auf unseren Zustand vor dem lebendigen und heiligen Gott und sagt unmissverständlich: "Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig ist, da ist keiner, der Gott sucht. Sie haben sich alle abgewandt, sie sind allesamt unbrauchbar geworden; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer..." (Römer 3:10-12).
Vielleicht denken wir, wir wären damit nicht gemeint, oder: "ich habe doch schon viele gute Dinge getan, das muss Gott doch anerkennen". Aber bei Gott zählt zuerst, dass wir vor ihm gerecht sind und ihn suchen. Ist das bei uns nicht der Fall, so leben wir von Gott getrennt und sind in Wirklichkeit tot in unseren Sünden und Übertretungen. Wir Menschen sind Gott gegenüber abgestumpft, fragen nicht mehr nach seinen Wegen. Wir kennen Gott nicht und leben folglich an ihm vorbei, auch wenn wir versuchen, gerecht oder religiös zu sein. Derartige Selbstverbesserungsversuche sind nur äußere Kosmetik. Wir Menschen sind im Kern verdorben und somit zu Feinden Gottes geworden. Alles, was wir in diesem Zustand erwarten können, ist Gottes unausweichliches und gerechtes Gericht.
Gott liebt uns...
Doch Gott ist nicht nur heilig und gerecht, er ist auch voller Liebe, ja ist die Liebe selbst. Er kann nicht mit ansehen, wie wir Menschen dem sicheren Verderben entgegengehen - er liebt uns, ja, er liebt gerade dich! Und darum möchte er dich so gerne retten.
Jesus ist das Lamm Gottes...
Bewiesen hat Gott seine Liebe zu uns durch den Tod seines einzigen Sohnes am Kreuz. Ihn hat er für unsere Sünden hingegeben, obwohl Jesus ohne Sünde war. Von Anfang an lebte er ganz für Gott. Er war das Lamm ohne Fehler, das Gott an unserer Stelle als Opfer annehmen konnte. Jesus litt und starb willig für uns, die wir eigentlich den Tod verdient hätten. Er trug unsere Sünde ans Kreuz und starb, als wäre er derjenige, der das Gericht und den Tod verdient hätte. Könnte Gott noch deutlicher zeigen, wie sehr er uns liebt?
Die Auswirkung seines Todes...
Durch seinen Tod hat Jesus eine ewige Erlösung für uns Menschen erworben. Wer an ihn glaubt, kann sich der Vergebung seiner Sünden sicher sein. Gott rechnet uns das, was Jesus für uns getragen hat, nicht mehr an. Er vergibt und vergisst unsere Vergangenheit, wenn wir seine bis heute ausgestreckte Hand ergreifen. Wer an Jesus glaubt, kommt nicht mehr in das Gericht, das Gott für diese entgleiste Welt vorgesehen hat. Das bedeutet Freispruch, weil ein anderer für mich bezahlt hat. Darüber hinaus möchte Gott uns schon jetzt aus der gegenwärtigen, gegen Gott gerichteten Welt heraus retten. Er allein kann uns freimachen von den Zwängen und Ablenkungen dieses Zeitalters, das nur darauf angelegt ist, uns vom lebendigen Gott fernzuhalten. Nur Jesus Christus, der Löwe von Juda, hat als Gottes Lamm den Lauf dieser Welt durchbrochen, war nicht wie wir Spielball der verschiedenen Einflüsse oder seiner eigenen Begierden und Launen noch der im Hintergrund agierenden unsichtbaren Mächte. Er hat widerstanden und die Knechtschaft der Welt durch seinen Tod überwunden und mit ans Kreuz genommen. So kann Paulus später sagen: "Durch Christus ist mir die Welt gekreuzigt und ich der Welt!" (Galater 6:14). Christi Auferstehung bestätigte diesen Sieg über alle bislang herrschenden Mächte und Gewalten. Nun hat er die Position und die Macht, auch uns heraus zu retten aus dem gegenwärtigen bösen Zeitalter (Galater 1:4).
Sieben Hörner und sieben Augen...
Im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes, wird Gottes Lamm ebenfalls beschrieben. Allerdings hängt es nun nicht mehr am Kreuz, ist auch nicht allein auferstanden, sondern sitzt auf Gottes Thron (Offenbarung 5:6). Ihm ist alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben. Auch sieht es nicht sehr niedlich aus: Es besitzt sieben Hörner und sieben Augen (Offenbarung 5:6). Jesus als Gottes Lamm ist heute äußerst aktiv und voller Kraft. Er eifert und kämpft für die Erfüllung des Vorsatzes Gottes (Hörner) und arbeitet mit seinem siebenfach verstärkten Geist (sieben Augen) an den Menschen, um sie zu suchen, zu überführen und zur Buße zu leiten, damit sie gerettet werden. Dies geschieht besonders im Hinblick auf seine Gemeinde, die er heute, am Ende der Zeit, im Begriff ist wieder herzustellen.
Der Zorn des Lammes...
Für die gottlose Welt hat in Offenbarung 6 das positive Wirken des Lammes Gottes aufgehört: "Und die Könige der Erde und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Starken und jeder Sklave und Freie verbargen sich in den Höhlen und in den Felsen der Berge, und sie sagen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt und vor dem Zorn des Lammes; denn der große Tag ihres Zornes ist gekommen, und wer kann bestehen?" (Offenbarung 6:15-17). Wegen der fortschreitenden Sünde unter den Menschen und besonders wegen ihres Unglaubens und ihrer hartnäckigen Ablehnung des Evangeliums sehen wir schließlich den furchtbaren Zorn des Lammes. Gott wird in der letzten Zeit Himmel und Erde erschüttern, um uns Menschen wachzurütteln. Danach kommt das Gericht. Am Ende wird kein Mensch mehr an Gott und dem Lamm vorbeikommen. Alle, die das Evangelium gehört und abgelehnt haben, werden dann den Zorn des Lammes zu spüren bekommen.
Nicht auf morgen warten...
Es kann schon morgen zu spät sein. Wir sollten nicht warten, sondern gleich Buße tun und an Jesus Christus glauben. Jetzt ist die angenehme Zeit. Heute ist er noch das liebende Lamm, das für deine Sünde gestorben ist und mit offenen Armen vor dir steht. Öffne ihm dein Herz und bekenne ihn als deinen Herrn.
Bete nun und sage einfach: "Herr Jesus, ich danke dir, dass du als Gottes Lamm für mich gestorben bist. Ich glaube an dich. Vergib mir meine Sünden, rette mich aus der verdorbenen Welt und mache Wohnung in meinem Herzen. Amen."
Wer so betet, ist zurückgekommen auf den Weg Gottes, den Weg des Lebens. Nun stellt er uns wieder her nach seinem ewigen Plan.
(Kleine Herde 42, nach einer Evangeliumsversammlung am 1. 8. 1997)