Evolution oder Schöpfung?
Die Welt, in der wir leben, umfasst unendlich viele einzelne Dinge von verschiedener Gestalt, Farbe, Substanz und Natur. Für ihren Ursprung hat der denkende Mensch nur zwei Erklärungen, die Ihnen in diesem Artikel zur Entscheidung vorgelegt werden sollen.
Alles nur eine zufällige Entwicklung?
Die erste Erklärung besagt, dass die Welt durch natürliche Evolution und aus sich selbst heraus entstanden sei. Die zweite schreibt ihren Ursprung einer Person mit Intellekt und Willen zu. Dies sind die zwei einzigen Erklärungen, die jemals von den Philosophen der Welt vertreten worden sind.
Woher kommt das Universum? Kam es durch Zufall ins Dasein? Oder wurde es von jemandem geplant, den wir Gott nennen? Sie müssen selbst darüber nachdenken und dann Ihre Entscheidung treffen.
Alles, was durch Zufall entstanden ist, hat bestimmte Merkmale. Ich würde Ihnen vorschlagen, diese einmal einzeln aufzulisten und dann alle Phänomene des Universums mit Ihrer Liste zu vergleichen. Stellen Sie daneben eine weitere Liste auf mit Merkmalen, die Ihrer Meinung nach hervorstechen müssten, falls das Universum von einem intelligenten Wesen geschaffen wäre. Dann werden Sie, indem Sie einfach die Natur mit ihren beiden Listen vergleichen, leicht zu einer vernünftigen Schlussfolgerung kommen.
Die Merkmale von Zufallsereignissen
Was sind die Merkmale von Dingen, die durch Zufall entstanden sind? Wir wissen, dass sie erstens ungeordnet sind. Sie sind höchstens zum Teil zusammengefügt, niemals aber vollständig geordnet. Außerdem sind Zufallsprodukte einander nie gleich. Und sie sind ziellos und planlos. Sie haben weder Ordnung noch Struktur noch Gesetzmäßigkeit, sind ungegliedert, ohne Form und nicht auf ein sinnvolles Ziel ausgerichtet. Kurz gesagt, die Merkmale zufälliger Ereignisse sind Disharmonie, Unordnung, Unbeständigkeit und Sinnlosigkeit. Wir werden diese vier Punkte auf unsere Liste schreiben.
Merkmal des Kosmos: Ordnung und Harmonie
Lassen Sie uns die Dinge im Kosmos mit dieser Aufstellung vergleichen. Nehmen wir zum Beispiel den Menschen. Er ist neun Monate lang im Leib seiner Mutter, wird geboren, wächst auf und stirbt schließlich. Dieser Zyklus wiederholt sich bei jedem einzelnen Individuum. Hier wird eine Beständigkeit sichtbar, kein wildes Spiel des Zufalls. Oder schauen Sie einmal die Sonne über Ihnen an. Ihr Vorhandensein ist nicht sinn- und zwecklos, sie hat vielmehr ihre Funktion. Betrachten Sie sich durch ein Teleskop die Sterne und die zahllosen Sonnensysteme: Alle folgen bestimmten Bahnen und Plänen, alles ist geordnet. Ihre Bewegung kann berechnet und ihre Konstellation vorherbestimmt werden. Der Kalender in Ihrer Hand richtet sich nach ihnen. All dies zeigt, dass das Universum geordnet, harmonisch und durchdacht ist.
Der Mikrokosmos: bis ins Kleinste durchdacht und sinnvoll
Sehen wir uns andererseits den Mikrokosmos an. Nehmen Sie ein kleines Stück Holz, legen Sie es unter ein Mikroskop und betrachten Sie seine Maserung und seine Struktur. Die einzelnen Bestandteile sind äußerst regelmäßig und sinnvoll angeordnet. Ebenso hat jeder Grashalm und jedes Blütenblatt einen feinen inneren Aufbau. Nichts ist unorganisiert oder in wirrem Durcheinander, alles hat eine klare Ordnung und erfüllt einen bestimmten Zweck. Was auch immer Sie betrachten, es bezeugt Ihnen die Tatsache, dass das Universum durchdacht und sinnvoll ist. Können Sie so etwas als ein Zufallsprodukt ansehen?
Es gibt einen Besitzer!
Einmal, als ich mich mit einem Freund auf dem Weg zu einem entfernten Dorf befand, wurden wir sehr durstig. Da das Gebiet unbesiedelt war, konnten wir keine Gaststätte und keinen Brunnen finden. Nach einer Weile sahen wir jedoch eine Hütte. Wir liefen zur Tür und klopften an. Alles blieb still, und es schien uns, als sei das Haus unbewohnt. Aber als wir die Tür öffneten und hineingingen, fanden wir den Boden sauber geputzt; in einem der Zimmer war ein Bett mit ordentlich zusammengelegten Decken, und auf dem Tisch stand eine Kanne mit noch warmem Tee. Ohne Zweifel lebte hier irgend jemand. Alles, was wir gesehen hatten, verriet einen Besitzer. Deshalb sagte ich: „Wir können diesen Tee nicht einfach trinken. Lass uns schnell hinausgehen, sonst werden uns die Leute für Diebe halten.“ Wir gingen hinaus und warteten, bis der Eigentümer nach Hause kam.
Aus der Ordnung in jenem Haus hatten wir geschlossen, dass jemand dort leben musste, obwohl wir den Bewohner nicht gesehen hatten. Genauso wissen wir, dass es Gott gibt, obwohl wir ihn nicht sehen können, denn alles im Universum ist wohlgeordnet. Jedes kleine Detail in der Natur ist so ausgewogen, so harmonisch, so sinnvoll und zweckmäßig, dass es bei etwas Nachdenken unmöglich ist, an den Zufall als einzigen Schöpfer zu glauben.
Es gibt zwei Möglichkeiten: Zufall oder Planung
Das Universum muss von jemandem erschaffen worden sein, der unergründliche Weisheit, ein ungeheures Wissen und die Fähigkeit zu höchst komplexer Planung besitzt. Wenn Sie nicht annehmen können, das Universum sei durch Zufall entstanden, müssen Sie zugeben, dass es nur von solch einem Gott erschaffen werden konnte. Es gibt keine dritte Erklärung.
(Aus dem Buch „Die Suche nach Gott“ von Watchman Nee, erschienen im Verlag Der Strom, Stuttgart)